Radioaktive Abfälle

Aktuelle Ankündigung

Informationsveranstaltungen zum Rahmenbewilligungsgesuch

Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) wird im November dieses Jahres die Rahmenbewilligungsgesuche für das geologische Tiefenlager in der Region Nördlich Lägern und die Brennelementverpackungsanlage beim Zwilag einreichen. Im Nachgang der Einreichung wird das Bundesamt für Energie in den zwei betroffenen Regionen Informationsveranstaltungen durchführen, an denen sich die Öffentlichkeit direkt über den aktuellen Fortschritt im Verfahren informieren kann. Die zwei Veranstaltungen finden wie folgt statt:

27. November 2024 um 19 Uhr in der Stadthalle Bülach

3. Dezember 2024 um 19 Uhr in der Fachhochschule Nordwestschweiz, Brugg

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Informationsveranstaltung teilzunehmen.Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es vor Ort die Möglichkeit, den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Behörden und Organisationen persönlich Fragen zu stellen.

Radioaktive Abfälle - Bild 1

Radioaktive Abfälle fallen in der Schweiz täglich an. Sie entstehen bei der Stromproduktion in den vier Kernkraftwerken (KKW), beim Rückbau des KKW Mühleberg, aber auch in der Medizin, Industrie und Forschung. Es wird zwischen hochaktiven Abfällen (HAA) sowie schwach- und mittelaktiven Abfällen (SMA) unterschieden. Bis 2075 entsteht ein Volumen von rund 90'000 Kubikmetern (siehe Tabelle unten). Rund 90 Prozent davon sind SMA, der grösste Teil davon fällt erst beim Rückbau der Kernkraftwerke an. Je nach Abfallkategorie müssen diese Abfälle mehrere zehntausend bis zu einer Million Jahre sicher gelagert werden, bis sie keine Gefahr mehr für Mensch und Umwelt darstellen. Momentan sind die Abfälle in gut gesicherten Hallen an der Erdoberfläche untergebracht. Diese befinden sich bei den Kernkraftwerken und in zwei zentralen Zwischenlagern im Kanton Aargau (s. Bild oben: Zwilag).

In der Schweiz ist vorgeschrieben, dass die Abfälle langfristig sicher in geologische Tiefenlager verbracht werden. Das Standortsuchverfahren dafür läuft seit 2008 nach einem Sachplan. Vorgesehen ist, dass die Standortwahl 2031 abgeschlossen sein wird.

Sachplan

Mit einem Sachplan koordiniert der Bund raumwirksame Aufgaben von nationaler Bedeutung in einem einzelnen Verfahren. Er arbeitet dabei mit den Behörden der Kantone und Gemeinden zusammen und berücksichtigt deren Anliegen.

Typ Volumen [m3]
(endlagerfähig
verpackt)
Volumen [m3]
(konditioniert,
unverpackt)
Anteil an
Volumen
(verpackt)
Aktivität [Bq]
(Stichjahr
2075)
Anteil an
Radio-
toxizität
Schwach- und
mittelaktive
Abfälle
82'832 42'707 ~ 90 % 7,9x1016 ~ 1 %
Hochaktive
Abfälle
9'402 1'479 ~ 10 % 1,9x1019 ~ 99 %
Total 92'234 44'186      

Abfälle gemäss Entsorgungsprogramm 2016, Szenario 2b (60 Jahre Laufzeit der bestehenden Kernkraftwerke, Mühleberg 47 Jahre)

FAQ

TEST-VERSION - FAQ Abraxas

Warum müssen die radioaktiven Abfälle zum heutigen Zeitpunkt entsorgt werden? Wäre es nicht besser zu warten, bis das Entsorgungsproblem mit neuen Technologien (z. B. Transmutation) gelöst werden kann?

Wäre eine langfristige Lagerung an der Oberfläche nicht die bessere Lösung?

Wie gross und schwer ist ein einzelner Brennstab?

Wie gehen andere Länder mit radioaktiven Abfällen um?

Könnten die Abfälle nicht gemeinsam mit anderen Ländern entsorgt werden?

Arbeitet die Schweiz international mit anderen Ländern zusammen?

Warum wird keine internationale Lösung gesucht?

Können in geologischen Tiefenlagern in der Schweiz auch Abfälle aus Deutschland eingelagert werden?

Warum befinden sich alle verbliebenen Standorte für geologische Tiefenlager direkt an der deutschen Grenze?

Darf die Schweiz dort entsorgen, wo deutsches Gebiet betroffen ist? Erfolgt der Transport über deutsches Gebiet?


Fachkontakt
Letzte Änderung 10.11.2020

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