Das BFE ist die Aufsichtsbehörde des Bundes über die Sicherheit der Stauanlagen in der Schweiz. Die direkte Aufsicht teilen sich der Bund und die Kantone, wobei die Sektion Aufsicht Talsperren des BFE für die grossen Anlagen zuständig ist. Das BFE übt zudem die Oberaufsicht über die der Aufsicht der Kantone unterstehenden Stauanlagen aus.
Stauanlagen und deren Absperrbauwerke dienen dazu, Wasser und Schlamm aufzustauen oder zu speichern sowie Geschiebe, Eis oder Schnee zurückzuhalten. Die Hauptnutzungszwecke der Wasserspeicherung sind die Energieerzeugung, Wasserversorgung, Bewässerung, künstliche Beschneiung, Fischzucht, Löschreserve und Seeregulierung. Ca. 90% aller Stauanlagen dienen der Hydroelektrizität. Durch ihren Rückhalteeffekt übernehmen die Speicherbecken zudem eine immer wichtigere Rolle bei Hochwasser, indem sie Überschwemmungen und die daraus entstehenden Schäden flussabwärts begrenzen.
Bei den vom BFE beaufsichtigten grossen Anlagen handelt es sich um 200 Stauanlagen mit insgesamt 222 Absperrbauwerken. 124 dieser Talsperren sind Betonmauern (69 Gewichtsmauern, 51 Bogenmauern, 2 Mehrfachbogenmauern und 2 Pfeilerkopfmauern), 70 Erd- und Steinschüttdämme und 28 Flusswehre. 25 Sperren sind höher als 100 Meter, 4 davon höher als 200 Meter: Die Gewichtsmauer Grande Dixence im Val d'Hérémence / VS (Höhe: 285 m), die Bogenmauer Mauvoisin im Val de Bagnes / VS (Höhe: 250 m), die Bogenmauer Luzzone im Valle di Blenio / TI (Höhe: 225 m) sowie die Bogenmauer Contra im Valle Verzasca / TI (Höhe: 220 m). Die Mehrzahl der grössten Absperrbauwerke befinden sich in den Alpen.