Gewinner des Watt d'Or 2013

Die Gewinner des Watt d'Or 2013 sind gekürt! Die diesjährigen Sieger des Wettbewerbs konnten ihre Trophäen anlässlich der Neujahrsveranstaltung des Bundesamts für Energie BFE am 10. Januar 2013 in Bern entgegennehmen. Die folgenden Projekte wurden gleichwertig prämiert:

Kategorie Gesellschaft

Watt d'Or 2013 - Bild 1

Services Industriels de Genève SIG – Stromsparprogramm éco21 und Energieleistungsvertrag CPE
Die Services Industriels de Genève SIG setzen aufs Energiesparen. Für das Genfer Energieversorgungsunternehmen ist Energieeffizienz die wichtigste, verfügbarste, umweltfreundlichste und billigste Energiequelle. Darum stellt das Geschäftsmodell der SIG seit fünf Jahren die Energieeffizienz ins Zentrum. «Wir kaufen sie ein, insbesondere mit unserem Stromsparprogramm éco21, und wir verkaufen sie beispielsweise mit unserem Energieleistungsvertrag CPE (Contrat de performance énergétique)», erklären Cédric Jeanneret und Jean-Marc Zgraggen von der SIG. Kundinnen und Kunden sparen durch einen effizienteren Stromverbrauch Geld, die SIG können auf den Zubau von kostspieligen neuen Netzen und Kraftwerken verzichten und es entstehen qualifizierte neue Arbeitsplätze für Energieeffizienzfachleute. Der Energiemarkt der Zukunft à la genevoise: Ein Erfolgsmodell.

Kategorie Energietechnologien

Watt d'Or 2013 - Bild 2

Joulia SA – Wärmerückgewinnende Duschwanne Joulia
Die sparsamen Schweizerinnen und Schweizer spülen Unmengen an Energie die Kanalisation hinunter. Einfach so, beim Duschen. Pro Haushalt gehen so jedes Jahr bis zu 1‘000 Kilowattstunden oder rund 200 Franken den Bach runter. Wer mit Joulia duscht, kann sich das sparen. Die in der Schweiz entwickelte, designte und produzierte Duschwanne Joulia gewinnt die Wärme und damit die Energie aus dem abfliessenden Duschwasser zurück und heizt damit das kalte Frischwasser vor. Resultat: Es braucht weniger Heisswasser aus dem Boiler, der Energiebedarf beim Duschen sinkt um über einen Drittel. "Bei den Kundinnen und Kunden kommt Joulia sehr gut an, sie ist ja auch sehr elegant. Wer das Funktionsprinzip verstanden hat, der ist begeistert. Joulia eignet sich sowohl für Neubauten als auch für Renovationen und wird einfach anstelle einer herkömmlichen Duschwanne eingebaut. Die einzige zusätzliche Installationsaufwand ist der Anschluss des Wärmetauschers. Die Einsparung von Heisswasser hat auch Einfluss auf andere Systeme im Haus: So kann zum Beispiel der Boiler kleiner ausgelegt werden", listet Silvana Ripa, CEO der Joulia SA die Vorteile auf. Joulia: Die elegante Energierevolution im Badezimmer: Eine saubere Sache.

Kategorie Energietechnologien, Spezialpreis der Jury: Export

Watt d'Or 2013 - Bild 3

Maschinenfabrik Rieter AG – Energiesparklappe suction tube ECOrized für Ringspinnmaschinen
Dornröschen spann das Garn noch von Hand, stach sich dabei mit der Spindel prompt in den Finger und fiel in einen 100-jährigen Schlaf. Heute übernehmen riesige Spinnmaschinen diese Arbeit, produzieren immer mehr Garne für den wachsenden internationalen Textilmarkt und verbrauchen dabei Unmengen an Energie. Die weltweit energieeffizientesten Spinnmaschinen werden seit langem von der schweizerischen Rieter AG in Winterthur hergestellt. Von Dornröschenschlaf aber keine Rede: Mit der suction tube ECOrized, einer innovativen Absaugklappe, senkt Rieter den Energieverbrauch ihrer Maschinen auf einen Schlag um weitere 10 Prozent. Weltweit könnten damit über 6 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden, mehr als der Jahresverbrauch der beiden Kantone Aargau und Solothurn. «Und das alles dank eines kleinen Kunststoffteils», lachen die Mitglieder des Rieter F+E-Teams, das bereits an neuen Innovationen tüftelt.

Kategorie Erneuerbare Energien

Die Jury hat dieses Jahr in der Kategorie Erneuerbare Energien kein Siegerprojekt gekürt. Robert Keller, Alt-Nationalrat und Jurymitglied Watt d'Or erklärt: «Es waren in dieser Kategorie sehr gute Wettbewerbsbeiträge dabei. Doch es ist wie beim Sport: Eine sehr gute Leistung reicht heute nicht mehr zu einer Medaille, das Projekt muss ausgezeichnet sein. Die Jury wurde in den letzten Jahren verwöhnt und ist anspruchsvoll geworden. Sie will 2013 nicht Gleiches oder Ähnliches auszeichnen wie im letzten Jahr. Wir freuen uns zwar, dass Initiativen, die wir in Vorjahren prämiert haben, nun dutzendfach multipliziert werden. Das ist ja gerade ein Ziel des Watt d'Or. Echte Exzellenz beinhaltet für die Jury aber auch Erstmaligkeit, Einzigartigkeit, eben echten Pionier- und Innovationsgeist.» Auch Robert Keller ist 2013 das letzte Mal dabei und gibt sein Amt als Jurymitglied nach sieben Jahren ab.

Kategorie Energieeffiziente Mobilität

Watt d'Or 2013 - Bild 4

PostAuto Schweiz AG –Brennstoffzellenpostauto
39 Millionen Liter Diesel verbraucht  PostAuto  jedes Jahr, um seine über 120 Millionen Fahrgäste zu transportieren. Das geht ins Geld, belastet die Umwelt und ist angesichts der unsicheren Preisentwicklung dieses fossilen Treibstoffs ein nicht zu unterschätzendes Unternehmensrisiko. Grund genug für die PostAuto Schweiz AG, ihren Energiekonsum konsequent effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Mit ihrem fünfjährigen Testbetrieb mit fünf Brennstoffzellenpostautos in der Region Brugg, fährt PostAuto pünktlich in die Energiezukunft ab. «Der Klimawandel, die Verknappung der natürlichen Ressourcen und die steigenden Energiekosten bringen neue Herausforderungen. Sie eröffnen aber auch Chancen. Und diese will die Postauto Schweiz AG nutzen. Mit diesem Projekt beweist PostAuto seine Kompetenz, neue Technologien aufs Terrain zu setzen», sagt Daniel Landolf Mitglied der Konzernleitung Post und Leiter des Konzernbereichs PostAuto.

Kategorie Gebäude und Raum

Watt d'Or 2013 - Bild 5

CREDIT SUISSE AG – Uetlihof 2
Mit dem Uetlihof 2, der Erweiterung ihres seit 1976 bestehenden Büro-Komplexes im Süden der Stadt Zürich, setzt die Credit Suisse Massstäbe. Der Neubau mit neun Etagen und einer Bürofläche von 38‘000 m2 ist das bisher grösste Minergie-P-Eco Gebäude in der Schweiz. Er ist mit dem Label "Gutes Innenraumklima" zertifiziert und erreicht durch die Optimierung der Herstellungsenergie (graue Energie) und einem umweltfreundlichen Mobilitätskonzept die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft. Im Fokus des Uetlihof 2 steht aber der Mensch: Das energiesparende, gesunde Gebäude und das innovative Smart-Working-Konzept bieten den 2‘500 Mitarbeitenden äusserst attraktive Arbeitsbedingungen. «Unser Ziel waren vor allem zufriedene Mitarbeitende. Umso schöner, dass wir gleichzeitig ein Leuchtturmprojekt für Energieeffizienz und Ökologie realisieren konnten", freut sich Markus Nater, Leiter des Umweltmanagements der Credit Suisse für die Region Schweiz. "Bei jedem Entscheid für die besten, aber oft teureren Technologien haben wir uns gefragt: Braucht es das wirklich? Und meistens kamen wir zur Erkenntnis: Ja, das ist die Zukunft.»

Kategorie Gebäude und Raum

Watt d'Or 2013 - Bild 6

Green Datacenter AG – Energieeffizientes Rechenzentrum mit Hochspannungs-Gleichstromtechnik
Unsere moderne Welt funktioniert dank Daten, die in Servern in Rechenzentren gespeichert und in Sekundbruchteilen rund um den ganzen Globus gejagt werden. Der Datenverkehr über Rechenzentren nimmt ständig zu, immer mehr dieser grossen Stromverbraucher werden gebaut. In Lupfig im Kanton Aargau ist seit 2011 das derzeit modernste und gleichzeitig sehr energieeffiziente Rechenzentrum der Green Datacenter in Betrieb. Ein internationaler Show-Case für Schweizer Cleantech. Denn das Rechenzentrum setzt auf die Hochspannungs-Gleichstromtechnik der schweizerischen ABB. Dank der Eliminierung von Spannungsumwandlungs- und Abwärmeverlusten verbraucht es 20% weniger Strom und setzt damit neue Massstäbe. «Wir haben ein starkes kommerzielles Interesse, den Stromverbrauch unseres Rechenzentrums zu reduzieren. Es ist für uns ein unabdingbarer Wettbewerbsvorteil. Die eigentlichen Cleantech-Produzenten sind hier aber die ABB, HP und auch die Cofely AG. Sie haben die neusten Effizienztechnologien geliefert. Wir sind 'nur' ein early adaptor, aber auch die braucht es im Cleantech-Innovationszyklus, um zeigen zu können, wie man heute Rechenzentren bauen muss», sagt Franz Grüter, CEO der Green Datacenter AG.

Letzte Änderung 10.01.2013

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