Entwicklungen im Auge behalten
Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweiz ihre Energiepolitik neu ausgerichtet. Sie soll es ermöglichen, schrittweise aus der Kernenergie auszusteigen und das Schweizer Energiesystem bis 2050 sukzessive umzubauen. Dies, ohne die bisher hohe Versorgungssicherheit und die preiswerte Energieversorgung der Schweiz zu gefährden. In diesem Kontext sollen die Energieeffizienz deutlich erhöht, der Anteil der erneuerbaren Energien gesteigert und die energiebedingten CO2-Emissionen gesenkt werden.
Die Fortschritte auf diesem Weg werden kontinuierlich beobachtet. Ungewollte Entwicklungen können so frühzeitig erkannt und korrigiert werden. Zu diesem Zweck betreibt das Bundesamt für Energie (BFE) in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und anderen Bundesstellen ein Monitoring. Die rechtliche Grundlage dafür bilden Artikel 55ff des Energiegesetzes und Artikel Art. 69ff der Energieverordnung (EnV). Relevant ist zudem Art. 74a des Kernenergiegesetzes (KEG).
Themenfelder und Indikatoren des Monitorings
Das Monitoring fokussiert auf die Entwicklung gegenüber den im Energiegesetz definierten Richtwerten für den Energie- und Stromverbrauch pro Person sowie gegenüber den Richtwerten für den Ausbau der Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien und Wasserkraft. Weitere Themenfelder und Indikatoren beschreiben die Netzentwicklung, die Versorgungssicherheit, die Ausgaben und Preise, die energiebedingten CO2-Emissionen, die Forschung und Technologie sowie das internationale Umfeld.
Die wichtigsten Indikatoren sind in der Kurzfassung des Monitoringberichts verfügbar. Weitere Indikatoren sind in der ausführlichen Fassung des Monitoringberichts zu finden. Alle fünf Jahre erfolgt zusätzlich eine Berichterstattung des Bundesrats zu Handen des Parlaments mit vertiefenden Untersuchungen und einer energiepolitischen Standortbestimmung.
Datenerhebung zur Entwicklung des Stromverteilnetzes
Im Rahmen des Monitorings führt das BFE eine Datenerhebung zur Entwicklung des Stromverteilnetzes durch. Diese umfasst einerseits Stromerzeugungsanlagen im Eigenverbrauch, welche ein Treiber für den Ausbau und die Dezentralisierung der erneuerbaren Stromproduktion darstellen. Dabei weisen insbesondere so genannte Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) ein hohes Potenzial auf, die produzierte Energie dezentral zu nutzen. Im Weiteren erhebt das BFE bei den Verteilnetzbetreibern Daten zur Verbreitung von intelligenten Zählern (Smart Meter) und weiteren Komponenten des intelligenten Netzes wie intelligente Steuer- und Regelsysteme. Die Datenerhebung pro Netzgebiet erfolgte erstmals im Jahr 2019 für das Lieferjahr 2018 und wird seither jährlich durchgeführt.