Energieverbrauch 2019 leicht gestiegen
Bern, 25.06.2020 - Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um 0,3% auf 834’210 Terajoule (TJ) gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung.
Der leichte Anstieg des Endenergieverbrauches um 0,3% gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf die kühlere Witterung zurückzuführen: Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 6,1% zu. Zugenommen haben 2019 auch andere Faktoren, welche den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,7%), das Bruttoinlandprodukt (+0,9%), der Motorfahrzeugbestand (+0,8%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, es liegen jedoch noch keine detaillierten Zahlen vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2020).
Verbrauch Energieträger zu Heizzwecken
Der Effekt der kühleren Witterung ist nicht bei alle Energieträgern zu Heizzwecken gleichermassen sichtbar: Der Verbrauch von Erdgas stieg 2019 um 2,6%, derjenige von Heizöl extra-leicht sank hingegen um 2,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls ab (-0,8%) (siehe Medienmitteilung BFE vom 17. April 2020). Diese drei Energieträger machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (2019: 51,5%).
Wie im Vorjahr hat die energetische Verwendung von Industrieabfällen um 5,4% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch 2019: 1,4%). Der Verbrauch von Kohle und von Petrolkoks haben hingegen um 11,2 resp. 55,6% abgenommen und der Verbrauch von schweren Heizölsorten blieb unverändert auf dem Vorjahresniveau. Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering (<1%).
Treibstoffverbrauch blieb unverändert
Der Benzinverbrauch ging leicht zurück (-0,8%), derjenige von Dieselöl blieb hingegen stabil (+0,04%). Wie im Vorjahr nahm der Absatz von Flugtreibstoffen zu (+1,0%). Insgesamt blieb der Treibstoffverbrauch unverändert und lag auf dem Vorjahresniveau (+0,02%). Die fossilen Treibstoffe machen gut einen Drittel (35,3%) am gesamten Endenergieverbrauch aus.
Verbrauchsanstieg bei den erneuerbaren Energien
Die kühlere Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch der erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Der Verbrauch von Energieholz stieg um 1,1%. Auch die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 10,2% über dem Vorjahreswert, ebenso der Verbrauch von Fernwärme (+11,2%) und Solarwärme (+1,5%). Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2019 betrug 9,8% (Energieholz: 4,7%, Umgebungswärme: 2,2%, Fernwärme: 2,6%, Solarwärme: 0,3%).
Die direkte Nutzung von Biogas stieg um 2,7%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 6,0%. Der Anteil des eingespeisten Biogases am gesamten Gasverbrauch betrug 2019 1,1%.
Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum zu (+3,7%) und deren Anteil am gesamten Absatz von Benzin und Diesel lag 2019 bei 3,7%. Neben der Befreiung der biogenen Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus.
Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2019 ist ab der zweiten Hälfte Juli 2020 auf Internet verfügbar und Anfang August in gedruckter Form erhältlich. Ab sofort verfügbar ist ein erster zusammenfassender Überblick (siehe Anhang).
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