Bundesamt für Energie verleiht zum vierten Mal den Schweizer Energiepreis Watt d’Or
Bern, 06.01.2010 - Die nachhaltige Schweizer Energielandschaft blüht und bringt erneut wegweisende Projekte und exzellente Ideen hervor. Das zeigen die äusserst vielfältigen Vorschläge, die für den renommierten Schweizer Energiepreis Watt d’Or 2010 des Bundesamts für Energie (BFE) eingereicht worden waren. Die Gewinner des Watt d’Or 2010 werden am 7. Januar 2010 in Bern von Pascale Bruderer Wyss, Nationalratspräsidentin und Mitglied der Watt d’Or Jury, sowie Jury-Präsidentin Chiara Simoneschi-Cortesi geehrt.
Mit dem Watt d'Or zeichnet das BFE bereits zum vierten Mal Personen und Organisationen aus, die mit ihren nachahmenswerten Projekten und Initiativen den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft vorspuren. Der Preis ist nicht dotiert. Ziel des Watt d'Or ist es, diese Projekte bekannt zu machen und so Wirtschaft, Politik und die breite Öffentlichkeit zu motivieren, die Vorteile innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken.
Rund 60 Beiträge in fünf Kategorien wurden im Rahmen des Wettbewerbs Watt d'Or 2010 von einem Fachexpertenteam evaluiert. Dieses nominierte schliesslich 18 Beiträge für die Endrunde. Unter dem Vorsitz von Chiara Simoneschi-Cortesi kürte die Watt d'Or Jury daraus die fünf Siegerprojekte. Sie dürfen am 7. Januar 2010 die Watt d'Or Trophäe, eine riesige Schneekugel aus der Schneekugelmanufaktur Erwin Perzy (Wien), entgegennehmen.
Siegerprojekte Watt d'Or 2010
Kategorie 1: Gesellschaft
«Gordola - Nachhaltige Wasserversorgung», Azienda Acqua Potabile Comunale Gordola
Wasser sparen heisst Energie sparen. Statt mehrere Millionen Franken in ein überdimensioniertes Projekt für ein neues Trinkwassernetz zu stecken, hat die Tessiner Gemeinde Gordola einfach die die Lecks im bestehenden Trinkwassernetz geflickt und die Wasserverbrauchsspitzen gebrochen. Mit dem dadurch eingesparten Strom könnten 200 Haushalte ein ganzes Jahr versorgt werden.
Kategorie 2: Energietechnologien
«Stromerzeugung durch Erdgasentspannung mit einer Turbine», Gasverbund Mittelland AG, Arlesheim
In Oberbuchsiten im Kanton Solothurn steht ein Kraftwerk der besonderen Art. Eine so genannte Erdgasentspannungsanlage schöpft die Energie ab, welche entsteht, wenn das Gas vom Hochdruck der Hauptleitungen auf Niederdruck für die Konsumenten gebracht wird. Aus dieser CO2-armen Energie, die anderorts einfach verpufft, macht Oberbuchsiten Strom für 1200 Haushalte.
Kategorie 3: Erneuerbare Energien
«SwissFarmerPower», SwissFarmerPower Inwil AG, Luzern
Die grösste Biogasanlage der Schweiz steht im luzernischen Inwil. Sie verarbeitet seit Oktober 2008 biogene Abfälle zu Biogas, das als CO2-neutraler Treibstoff für Erdgasfahrzeuge dient. An der 22 Millionen teuren Anlage sind 72 Landwirte beteiligt.
Kategorie 4: Mobilität
«Pneumatischer Hybridmotor», Institut für Dynamische Systeme und Regelungstechnik, ETH Zürich
Das Team von Professor Lino Guzzella an der ETH Zürich hat als Weltpremiere einen kostengünstigen pneumatischen Hybridmotor entwickelt. Bei Mehrkosten von nur 20 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Motoren erreicht er eine Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent.
Kategorie 5: Gebäude
«Modernisierung Mehrfamilienhaus Feldbergstrasse 4+6 zum Plusenergiehaus», Viridén + Partner AG, Zürich
Dass sie ihrer Zeit weit voraus ist, sieht man der Liegenschaft an der Feldbergstrasse 4 und 6 in Basel nicht auf Anhieb an. Die umfassend modernisierten und zusammengelegten Mehrfamilienhäuser aus dem Jahr 1896 setzen jedoch einen neuen Massstab für die Zukunft, indem sie übers Jahr weniger Energie für Wärme verbrauchen, als sie produzieren.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den Siegerprojekten, zu den Preisträgern und zur Jury sind in der Sonderausgabe der Zeitschrift energeia zum Watt d'Or 2010 zusammengefasst.
Die Ausschreibung für den Watt d'Or 2011 läuft
Die Ausschreibung für den Watt d'Or 2011 hat bereits begonnen und läuft bis Ende Juli 2010. Die Bewerbungsunterlagen sind zugänglich unter: www.wattdor.ch.
Die Preisverleihung des Watt d'Or 2010 findet statt am Donnerstag, 7. Januar 2010, 16:30 - 18:00 Uhr im Hotel Allegro Kursaal in Bern.
Adresse für Rückfragen
Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 / 079 763 86 11
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