Benchmarking 2021/22: Immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen

Bern, 26.01.2023 - Das Bundesamt für Energie (BFE) hat für die Jahre 2021 und 2022 eine neue Vergleichsstudie (Benchmarking) unter den schweizerischen Energieversorgungsunternehmen (EVU) durchgeführt. Das Benchmarking zeigt, wie sich die Aktivitäten der EVU in den Bereichen Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz entwickeln. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig: An der sechsten Benchmarkingrunde beteiligten sich insgesamt 126 Unternehmen. Die EVU machen vorwärts bei den erneuerbaren Energien, insbesondere in den Bereichen Strom und Wärme.

Von den 126 teilnehmenden Unternehmen stammen 98 aus der Deutschschweiz, 19 aus der Romandie und 9 aus dem Tessin. Zusammen decken sie 55 Prozent des Schweizer Stromabsatzes und 65 Prozent des Gasabsatzes ab. Über die Hälfte der EVU sind kleinere EVU, die jährlich weniger als 100 GWh Strom, Wärme und/oder Gas verkaufen. Rund ein Drittel zählt zu den mittleren EVU (100 bis 1000 GWh/Jahr), die übrigen rund 9 Prozent sind grosse EVU mit mehr als 1000 GWh Absatz pro Jahr.

Die EVU machen vorwärts bei den erneuerbaren Energien

75 der 110 teilnehmenden EVU liefern ihren Kundinnen und Kunden heute schon einen Anteil zwischen 80 und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Im Wärmebereich boomt der Ausbau der Fernwärme mit erneuerbaren Quellen. Nur beim Gas schreitet der Wandel langsamer voran. Derzeit enthält das Standardprodukt für Haushalte bei 39 der 51 teilnehmenden Gasversorgungen maximal 20 Prozent erneuerbare Gase, bei 13 davon liegt dieser Anteil bei 0 Prozent.

Die Verbesserung der Energieeffizienz bei den Kundinnen und Kunden spielt auch heute noch eine untergeordnete Rolle in der Strategie der EVU. So verfügen beispielsweise gerade mal 25 der 110 Stromlieferanten über eine echte Effizienzstrategie.

Potenzial für Verbesserungen

Bei den Stromlieferanten erreichen lediglich sieben Unternehmen bereits 80 Prozent der im Benchmarking vorgegebenen Ziele. Durchschnittlich werden 51 Prozent der Ziele erfüllt. Demnach besteht noch viel Spielraum für Verbesserungen. Das Benchmarking möchte hier zu Aktivitäten anregen, motivieren und den Austausch zwischen den Stromlieferanten fördern.

Im Bereich Wärme liegt der Durchschnitt bei 65 Prozent; zwei Unternehmen erreichen bereits über 90 Prozent der Ziele. Auch hier sind die grossen Unternehmen bei der Energiewende und ihrer Strategie bereits weiter fortgeschritten. Von den rund 110 Gasversorgungen in der Schweiz haben sich 51 am EVU-Benchmarking beteiligt. 27 der teilnehmenden EVU erreichen 50 Prozent der Ziele und mehr.

Die EVU sind in unterschiedlichen Bereichen aktiv

Auch wenn die Zielerreichung bei vielen EVU noch tief ist, so zeigt das Benchmarking dennoch, dass in praktisch allen Handlungsfeldern innovative Ansätze vorhanden sind. Viele dieser Projekte lassen sich auch von kleineren und mittleren EVU gut umsetzen. Beim Strom sind es beispielsweise Elektrotankstellen mit erneuerbarem Strom und Carsharing-Angebote mit Elektroautos. Im Bereich Wärme gibt es EVU, die Energiekonzepte erarbeitet haben oder mit ihren Projekten über die reine Wärmeproduktion hinausgehen und sie z. B. mit Gebäudeautomation verbinden. Im Gasbereich finden sich mehrere EVU, die Power-to-Gas-Projekte realisiert haben. Auch das Thema «Intelligente Netze» wird immer wichtiger, viele EVU haben Massnahmen implementiert, um die Netzbelastung zu steuern und optimieren.

Worum geht es beim Benchmarking?

Das Benchmarking beurteilt die Aktivitäten der EVU für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Die Vergleichsstudie 2021/22 umfasst acht Handlungsfelder: Unternehmensstrategie, intelligente Netze und Energiesysteme, Vorbildwirkung, Produktion erneuerbare Energie, Gewässerschutz, Lieferung aus erneuerbaren Energien, Energiedienstleistungen, Förderprogramme und tarifliche Massnahmen.

Die Teilnahme an der Benchmarking-Studie ist freiwillig und die EVU können ihre Resultate mit oder ohne Namen darstellen lassen.


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Fabien Lüthi, Kommunikation BFE, +41 58 460 81 52, media@bfe.admin.ch



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