Bundesverwaltung erreicht Umweltziele und setzt das «Klimapaket Bundesverwaltung» um

Bern, 11.12.2020 - Weniger Papier, weniger Strom, weniger Kehricht: Die Bundesverwaltung belastet die Umwelt immer weniger. Das zeigt der Umweltbericht 2020, den der Bundesrat an seiner Sitzung vom 11. Dezember 2020 zur Kenntnis genommen hat. Er zeigt die Resultate des Ressourcen- und Umweltmanagementsystems «RUMBA» in der Periode 2017-2019. Die Ziele wurden mehrheitlich erreicht. Verbesserungspotenzial gibt es weiterhin bei den Flugreisen. Mit dem seit 2020 laufenden «Klimapaket Bundesverwaltung» und dem «Aktionsplan Flugreisen» will der Bundesrat die Umweltbelastung der Bundesverwaltung weiter reduzieren. Bis 2030 soll die Bundesverwaltung vollständig klimaneutral sein.

Seit 1999 gibt es in der zivilen Bundesverwaltung das Ressourcen- und Umweltmanagementsystem «RUMBA», seit 2017 ist dessen Umsetzung ein dauernder Auftrag der Bundesverwaltung. So sollen die Umweltbelastungen der Bundesverwaltung kontinuierlich abgebaut werden. 2016 hatte der Bundesrat für die 51 RUMBA-Einheiten mit 19‘968 Vollzeitstellen (Stand 2019 gemäss RUMBA-Methodik) zwei übergeordnete Umweltziele definiert, die bis Ende 2019 erreicht werden mussten. Der Umweltbericht RUMBA 2020 für die Zielperiode 2017-2019 zeigt, dass beide Ziele übertroffen wurden:

  1. Die Umweltbelastung pro Vollzeitstelle lag 2019 gegenüber dem Basisjahr 2006 bei -35%
    (Bundesratsziel = -30%).
  2. Die absoluten Treibhausgasemissionen lagen 2019 gegenüber dem Basisjahr 2006 bei -75%
    (Bundesratsziel = -40%).

Die Ziele wurden mehrheitlich erreicht

Auf Basis der übergeordneten Ziele des Bundesrats mussten die Departemente und die Bundeskanzlei (BK) ihre individuellen Ziele für die Periode 2017-2019 festlegen. Sechs der sieben Departemente haben ihre individuellen Ziele erreicht, das EDA und die BK hingegen nur teilweise.  Das EDA reduzierte jedoch die Zahl seiner Flüge zwischen 2016 und 2019 deutlich (-7,5%). In dieser Zeit war das EDA das Departement mit dem grössten Rückgang bei der Anzahl von Flügen. Auch die BK hat ihr Ziel, ihre Umweltbelastung um 53% im Vergleich zu 2006 zu senken, mit -50% nur knapp verfehlt.

Energieverbrauch belastet die Umwelt am meisten

Der Energieverbrauch trägt durchschnittlich mit insgesamt 54% (Strom 42%, Wärme 12%) am meisten zur Umweltbelastung der Bundesverwaltung bei. An zweiter Stelle folgt die Mobilität mit 41% (Flugreisen 32%, Auto 7%, Bahn 2%). Der Papierverbrauch trägt 3%, der Wasserverbrauch 2% und der Kehricht 1% zur Umweltbelastung bei (alle Zahlen gerundet).

Die grössten Reduktionen erreichten die RUMBA-Einheiten in den Bereichen Papier (-20%), Wärme (-11 %), Kehricht (-11%), Autoreisen (-9%), Bahnreisen (-8%) und Strom (-7%). Bei den Flugreisen nahm die Umweltbelastung um +2% zu.

«Aktionsplan Flugreisen» und Publikation der Flugreisen als Excel-Tabelle

Der Bundesrat hat bereits im Dezember 2019 den «Aktionsplan Flugreisen» verabschiedet. Sein Ziel ist, die absoluten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 30% zu senken. Er schreibt beispielsweise vor, dass bei Reisezeiten unter 6 Stunden künftig der Zug statt das Flugzeug genommen und auf Langstreckenflügen vor allem Economy- statt Business-Klasse geflogen werden muss. Der «Aktionsplan Flugreisen» ist Teil des «Klimapakets Bundesverwaltung», das der Bundesrat im Juli 2019 verabschiedet hatte. Bis 2030 will er die Bundesverwaltung damit klimaneutral machen.

Die Flugreisetätigkeit der Bundesangestellten ist von öffentlichem Interesse. Deshalb werden die Flugreisen ab sofort jährlich in einer Excel-Liste transparent ausgewiesen. Die Liste weist die Anzahl Flüge pro Departement, die Destinationen und die Flugklasse (Business, Economy) aus.

Wie geht es weiter?

Im Dezember 2019 hatte der Bundesrat das Detailkonzept «RUMBA 2020+» sowie die auf das «Klimapaket Bundesverwaltung» abgestimmten Reduktionsziele 2020–2023 verabschiedet. Als Basisjahr gilt darin bisher das Jahr 2020. Die Covid19-Pandemie hat 2020 die Umweltbelastung der Bundesverwaltung jedoch stark beeinflusst. So sind beispielsweise die Flugreisen massiv zurückgegangen. Das Basisjahr 2020 wird daher neu wie folgt berechnet: als Grundlage dienen die Messdaten von 2019, wobei aber für 2020 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von minus 3 Prozentpunkten angenommen. Das entspricht dem Absenkpfad, der für die Erreichung der RUMBA-Ziele bis 2023 notwendig ist.


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